In Bangladesch wird über die Hälfte der Mädchen vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. 16% sogar mit 14 Jahren und jünger. Grund dafür sind oft kulturelle Wertevorstellungen, die die Mädchen als finanzielle und soziale Last der Familien stigmatisieren, da Mädchen nach traditionellen Vorstellungen keinen Beruf ausüben dürfen und auch von der Bildung ausgeschlossen sind. Zudem bewegt das soziale Risiko bei unehelicher Schwangerschaft der Mädchen, die Familien-Ehre zu verlieren, Eltern dazu, Mädchen direkt nach Einsetzen der Menstruation zu verheiraten.
Nach einer erfolgten Kinderheirat, folgt meist sofort der Schulabbruch und die Schwangerschaft. Für junge Mädchen bedeutet dies oft schwerwiegende körperliche Verletzungen und mentale Traumatisierung. Zudem bleibt Mädchen so oft der Weg in die Unabhängigkeit verwehrt und liefert sie aufgrund finanzieller Abhängigkeit häuslicher Gewalt aus.
Auf spielerische Art und Weise zeigt unsere lokale Partnerorganisation Sathi der Bevölkerung auf, wie schädlich gesellschaftlich verankerte Praktiken wie Kinderheirat sind. Theateraufführung, die selbst von Kindern vorgetragen werden, sind hierfür eine erfolgsversprechende Methode.