Bildung verbindet: Chancen in der Schweiz und Peru
Schon in meiner Ausbildung konnte ich Dinge ausprobieren, Entscheidungen treffen und auch mal Fehler machen – und genau diese Schritte haben mich mutiger gemacht. Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen, selbstständig zu entscheiden und mutig zu sein – meine Meinung zu äussern, Ideen einzubringen und Fehler als wertvolle Schritte auf dem Weg nach vorn zu sehen. Bildung bedeutet für mich nicht nur Wissen, sondern auch persönliches Wachstum.
In der Schweiz selbstverständlich – anderswo mutige Arbeit
Während für uns Ausbildungen meist selbstverständlich sind, sieht die Realität in vielen Ländern ganz anders aus. Auf meinen Wegen bei ena bin ich immer wieder Projekten begegnet, die zeigen: Bildung ist oft mit grossen Hürden verbunden. Besonders bewegt hat mich die Geschichte von Jak Antony aus Peru.
Jak ist 16 Jahre alt und lebt in Ranracancha, einem kleinen Dorf auf 3200 Metern Höhe. Dort kennt jeder jeden, doch wer nach der Schule weiterlernen möchte, muss seine Heimat verlassen – ein grosser Schritt, der viel Mut verlangt. Lange war Jak eher schüchtern. Neben der Schule arbeitete er, um sich Hefte für die Schule zu kaufen, und half viel zu Hause mit. 2024 fasste er den Entschluss, sich mehr zuzutrauen. Seine Lehrerin motivierte ihn, am Wettbewerb «Crea y Emprende» (sinngemäss übersetzt: erstellen und für den Markt entwickeln) teilzunehmen. Unterstützt von der ena-Partnerorganisation «Paz y Esperanza» lernte er, wie man ein Projekt plant, Kosten kalkuliert und es überzeugend präsentiert. Schritt für Schritt wuchs sein Selbstvertrauen. Sein Team gewann die lokale Wettbewerbsphase, und auch wenn es regional «nur» für den dritten Platz reichte, war das für Jak ein grosser Sieg – er hatte seine Stimme gefunden.
Kurz darauf wählten ihn seine Mitschüler zum Schulbürgermeister. Später wurde er sogar stellvertretender Bezirksbürgermeister der Schülerschaft. Er setzte sich für die Rechte seiner Mitschüler/-innen ein, sprach vor Gruppen und vertrat seine Gemeinde – etwas, das er sich früher nie zugetraut hätte.

Bildung verbindet – über Grenzen hinweg
Seine Geschichte erinnert mich an meinen eigenen Weg. Auch ich habe durch Bildung gelernt, über mich hinauszuwachsen. Sie gibt Mut, eine Stimme und Perspektiven. Jak in Peru und ich in der Schweiz – unsere Lebenswege sind sehr unterschiedlich, aber was uns verbindet, ist klar: Bildung öffnet Türen.
Ein neues Kapitel
Für mich geht es jetzt weiter: Ab September darf ich als Marketing-Assistentin bei ena durchstarten. Ich blicke dankbar zurück und freue mich voller Zuversicht nach vorn – gespannt auf all das, was noch kommt.